ÖGZMK | e-Newsletter N° 1 | März 2022
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Österreichische Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Verein Österreichischer Zahnärzte (gegr. 1861)
„Leitlinien
sind als „Handlungs- und Entscheidungskorridore“ zu verstehen, von
denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss.“ aus „Das AWFM-Regelwerk Leitlinien“ (1. Auflage 2012)*
Liebe Leserin, lieber Leser,
wozu
brauchen wir denn eigentlich aktuelle „Behandlungsempfehlungen“ in der
Implantologie? Wollen wir nicht lieber unsere „medizinisch-künstlerische
Freiheit“ behalten und unbeirrt auf Altbewährtem basierende
Implantat-Prothetik betreiben? Das eine schließt das andere nicht aus! „Leitlinien“
entspringen einem systematischen Entwicklungsprozess, bedürfen einer
fortwährenden, regelmäßigen kritischen Betrachtung und Aktualisierung
durch die jeweiligen wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Sie fußen
auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und sollen primär der
Hilfestellung zur Entscheidungsfindung in besonderen Situationen
(Behandlung, Gutachtertätigkeit) dienen.
„Behandlungsempfehlungen“
entsprechen wissenschaftlich überprüften und in der Praxis bewährten
Verfahren. Nicht selten finden sich darin altbewährte Kenntnisse und
Vorgehensweisen, wissenschaftlich validiert und gewichtet, neben
Empfehlungen zum gezielten Einsatz moderner Technologien.
Von der
eingangs zitierten Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) wird in ihrem „Regelwerk“
betont, dass die/der Behandelnde nicht der Pflicht enthoben ist, „die
Anwendbarkeit einer Leitlinie oder einzelner Leitlinienempfehlungen“ (…)
„in der individuellen Situation“ umfassend zu prüfen! Ein Abweichen
davon ist möglich, bedarf jedoch der Begründung und Kommunikation.
Im
Jahre 2018 hatte sich die ÖGI unter der damaligen Leitung von Prof.
DDr. M. Payer daran gemacht, in dafür besonders qualifizierten
Arbeitsgruppen Behandlungsempfehlungen für ausgewählte Kapitel der
Implantologie zu entwickeln. Fußend auf den Vorgaben des
AWMF-Leitlinienkoordinators Prof. K. Grötz, der uns in der Initialphase
beratend zur Seite stand, wurden in Begleitung des
Leitlinienbeauftragten der ÖGI, Prof. Dr. W. Schlossarek, auf den
aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft beruhende,
individual-medizinische Vorgehensempfehlungen formuliert. Der Prozess
konnte, dank der großen Mithilfe von Dr. F. Beck, rechtzeitig vor
unserer Jahrestagung 2021 in Graz abgeschlossen werden. Diese wiederum
beschäftigte sich thematisch mit drei der erarbeiteten
Behandlungsempfehlungen. Erfahren Sie im „Newsletter 01/2022“
mehr über diese drei zentralen Themenblöcke, zu welchen auf der (trotz
pandemiebedingter Einschränkungen) sehr gut besuchten
Hybrid-Jahrestagung im November 2021 in Graz von international
hochrangigen Experten vorgetragen wurde. Sie finden sämtliche bislang
ausgearbeiteten „Behandlungsempfehlungen“ auf der ÖGI-Homepage im
Member-Bereich!
Die praktische Illustration dessen, dass wir
„Leitlinien als Behandlungskorridore“ sehen können, deren Grenzen
Orientierung bieten aber nicht in jeder Situation hinreichend sind,
erfahren Sie im abschließenden Beitrag von DDDr. A. Sokolowski über die
Implantologie in anatomischen Ausnahmesituationen. Im Namen
aller Beteiligten wünsche ich Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn bei
der Lektüre des vorliegenden „Stomatologie-Newsletters“ der ÖGI,
Ihr
Priv.-Doz. Dr. Stephan Acham Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Implantologie __________________________________________________________________ *Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)- Ständige Kommission Leitlinien. AWMF-Regelwerk „Leitlinien“. 1. Auflage 2012. Verfügbar: http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk.html (Zugriff am 01.02.2022)
Copyright Portrait © privat
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ÖGI
Nachlese ÖGI Jahrestagung 2021
Die
ÖGI Jahrestagung 2021 fand vom 12.-13. November am neuen Med Campus der
Medizinischen Universität Graz als Hybridveranstaltung statt. Das
Kongressthema lautete: „Implantologisches Update – Behandlungsempfehlungen“.
Im
Vorfeld der Jahrestagung wurden durch Arbeitsgruppen der ÖGI insgesamt
sechs Behandlungsempfehlungen zu den Themen „Diabetes Mellitus und
Implantate“, „Antiresorptiva und Implantate“, „Versorgungskonzepte des
zahnlosen Oberkiefers“, „navigierte Implantologie“, „Anwendung der
digitalen Volumentomographie in der Implantologie“ sowie „periimplantäre
Infektionen“ für die Praxis erstellt. Diese sind bereits auf der
Homepage der ÖGI abrufbar und ausgewählte Kapitel wurden bei der
Jahrestagung von internationalen und nationalen Vortragenden nochmals
beleuchtet.
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Lesen Sie mehr von Herrn Dr. Florian Beck und Herrn Dr. Tobias Lang [hier]
Copyright Portraitfotos © Universitätszahnklinik Wien
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ÖGI
Implantatprothetik unter komplexen anatomischen Gegebenheiten
Der
Study-Club mit dem Thema „Implantatprothetik unter komplexen
anatomischen Gegebenheiten – vom zahnlosen Kiefer bis zur
Defektprothetik“ vom 27.01.2022 war trotz, oder gerade aufgrund der
Pandemie, in seiner digitalen Form als Webinar sehr gut besucht. In
enger Kooperation zwischen der klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer-
und Gesichtschirurgie und der klinischen Abteilung für Zahnerhaltung,
Parodontologie und Zahnersatzkunde der Universitätsklinik für
Zahnmedizin und Mundgesundheit Graz, wurden viele Fälle mit komplexer
Vorgeschichte sowie deren Therapie und prothetische Lösung diskutiert. Dabei
zeigte sich einmal mehr, dass die digitale Evolution und
fortschrittliche Konzepte zur Knochenrekonstruktion und zum
Knochenerhalt, für die Patient*innen einen großen Vorteil hinsichtlich
der Behandlung und Versorgung mit sich bringen. Mit der Erarbeitung
eines Konzepts zur Schaffung einer neuen Spezialambulanz im Bereich
„Alters- und Behindertenzahnmedizin sowie Defektprothetik“, soll
Patient*innen mit besonderen Bedürfnissen an der Universitätsklinik für
Zahnmedizin und Mundgesundheit Graz eine symptomgerechte Behandlung
geboten werden. Unsere Teams in den Spezialambulanzen sind aufgrund
ihrer klinischen und wissenschaftlichen Expertise in der Kollegenschaft
allgemein anerkannt und geschätzt. Die Vernetzung und Interaktion von
Kolleg*innen aus der Praxis mit den Spezialambulanzen der
Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit soll zusätzlich
intensiviert werden, um die Möglichkeit von unbürokratischen Zuweisungen
bei spezifischen Fragestellungen an ein Team von Spezialist*innen
verschiedener Fachbereiche zu bieten. Zur Orientierung für
implantatgetragene Arbeiten eigenen sich besonders die aktuellen
ÖGI-Behandlungsempfehlungen, die im Mitgliederbereich der ÖGI-Homepage
abgerufen werden können.
Lesen Sie mehr von Herrn Dr.Dr.Dr. Alwin Sokolowski [hier]
Copyright Portrait © Rudi Ferder, Kumberg
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Implantate im parodontal vorgeschädigten Gebiss
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Bei der implantologischen Versorgung von
Patienten mit parodontal vorgeschädigter Gebisssituation sind aufgrund
der gesteigerten Prävalenz biologischer Komplikationen maßgebliche
Risikofaktoren bei der Planung und Therapie zu berücksichtigen -
unabhängig davon, ob diese in der Vergangenheit, Gegenwart oder in der
Zukunft liegen. Dabei führt ein synoptisches Behandlungskonzept mit
überlegten Entscheidungen hinsichtlich der Diagnose der Parodontitis und
ihrer Therapie, der Wiederherstellung verloren gegangener Hart- und
Weichgewebe, der korrekten Art und Weise der prothetischen Versorgung
und der sorgfältigen Nachsorge der Patienten zu besseren
implantologischen Ergebnissen. Lesen Sie mehr von Dr. Philip L. Keeve (Hameln) und Dr. Tobias Conrad (Bremen) [hier]
Der Originalartikel ist erschienen in „wissen kompakt“, Ausgabe 1/2020 © Springer Verlag DOI: 10.1007/s11838-020-00104-2
ZFP-Literatur-Studium Fragebogen [hier]
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Aktuelle Veranstaltungen der ÖGZMK
Wir gehen aktuell von einigen Änderungen im Veranstaltungskalender aus.
Zur Abklärung konsultieren Sie bitte die entsprechenden Hompages bzw. nehmen Sie bitte Kontakt mit den Veranstaltern auf!
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Gemeinschaftstagung der ÖGZMK Steiermark und der ARGE OCMR 9. April 2022, Graz
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22. Kärntner Seensymposium 5.-7. Mai 2022
!! AUSGEBUCHT !! Strahlenschutzausbildung für die Zahnärztliche Assistenz !! AUSGEBUCHT !!
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21. Internationales Frühjahrs-Seminar Meran 5.-7. Mai 2022, Meran
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ARGE DPH Seminar und Workshop 20. Mai 2022, Gleisdorf bei Graz
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54. Wachauer Frühjahrssymposium 26.-28. Mai 2022
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SAVE THE DATE HERBSTSYMPOSIUM 2022 14.-15. Oktober 2022, St. Pölten
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SAVE THE DATE Dentistry 4.0. 2.-3. Juni 2023, Wien
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Alle Veranstaltungen der ÖGZMK finden Sie jederzeit unter |
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„Seit
25.5.2018 ist die neue DSGVO in Kraft. Im Vorfeld wurde darum sehr viel
z.T. unnötiger Wind gemacht. Als unser langjähriges Mitglied gehen wir
davon aus, dass Sie, um Ihrer lt. Zahnärztegesetz vorgeschriebene
Fortbildungspflicht nachzukommen, als Mitglied in der ÖGZMK Fortbildung
einerseits vergünstigt in Anspruch nehmen und andererseits auch in Form
des Vereinsmediums (ÖGZMK newsletter) direkt zugesandt haben wollen. Sollten
Sie Ihre Meinung zum Erhalt des ÖGZMK newsletters ändern, können Sie
ihn jederzeit über den Abmelde-Link am Ende des Newsletters bzw. durch
ein formloses Mail an newsletter@oegzmk.at abbestellen."
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Über Feedback, Anregungen und Ideen zu unserem e-Newsletter freuen wir uns unter
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