ÖGZMK | e-Newsletter N° 1 | März 2016





Österreichische Gesellschaft
für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Verein Österreichischer Zahnärzte (gegr. 1861)







Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Mit der ersten Ausgabe unseres Stomatologie Newsletter beginnt für die fachliche Kommunikation innerhalb der ÖGZMK ein neues Zeitalter.
In Hinkunft stellen wir Ihnen voraussichtlich viermal pro Jahr neue wissenschaftliche Erkenntnisse praxisnah und lesbar aufbereitet als digitalen e-Newsletter zur Verfügung. Damit kommen relevante Fortbildungsthemen noch schneller und in übersichtlicherer Form zu Ihnen.

Der e-Newsletter ist Teil des neuen Kommunikationskonzeptes der ÖGZMK. Der Stomatologie e-Newsletter hat das Ziel, wissenschaftliche Themen den Mitgliedern gut aufbereitet näherzubringen. Dazu wird es Berichte aus den Gesellschaften sowie Ankündigungen über Fortbildungsveranstaltungen geben. Für jene Mitglieder, die wissenschaftlich publizieren, soll ein offizielles englischsprachiges Journal mit Impaktpunkten gefunden werden. Dazu laufen gerade Gespräche mit dem Springerverlag in Heidelberg. Sobald es ein Ergebnis gibt, werde ich Sie darüber informieren.

Mit der DGZMK führen wir derzeit intensive Gespräche, um die am Kongress in Vösendorf vorgestellte Plattform owidi (orales Wissen digital) für unsere Mitglieder zugänglich zu machen. Owidi wird zurzeit in einer nicht öffentlichen Betaversion getestet und soll letztendlich Zugriff auf zahlreiche Titel zum online Studium und herunterladen ermöglichen. Diese Downloads sind zum Teil kostenpflichtig, zum Teil gratis.

Mit diesen drei Schienen ist sichergestellt, dass Sie als unsere Mitglieder immer Ihren Bedürfnissen entsprechend, Zugang zum neuesten Wissenstand in unseren Fächern haben.
Ich darf mich bei allen Beteiligten, die sich zum Gelingen des e-Newsletters eingebracht haben, recht herzlich bedanken und allen viel Vergnügen beim „Durchblättern" der Erstausgabe wünschen.

Das Redaktionsteam freut sich über kreative Anregungen zur weiteren Verbesserung des Projektes unter newsletter@oegzmk.at.

Dr. Walter Keidel
Präsident der ÖGZMK



Statuten der ÖGZMK

Der Verein „Österreichische Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Verein Österreichischer Zahnärzte (gegr. 1861) - abgekürzt ÖGZMK - blickt auf eine lange Tradition zurück. Entsprechend dem Alter des Vereins wurden auch die Statuten immer wieder geändert und stückchenweise angepasst, sodass diese aufgrund der Vielzahl und Unübersichtlichkeit der Bestimmungen in den Statuten zuletzt den Anforderungen an ein modernes Vereinsmanagement und die gesetzlichen Bestimmungen des Vereinsgesetzes nicht mehr entsprochen haben. Es wurde daher der Entschluss gefasst die Statuten grundlegend zu überarbeiten, um den Verein auch in den nächsten Jahren erfolgreich führen zu können.

Nach umfassender Befassung und Konsensfindung durch die Mitglieder und mit externer Unterstützung durch Fr. Birgit Hölzl-Zech, Expertin für Verbandsmanagement und Hr. Wolfgang Stessl (wsmk rechtsanwälte), Experte für Vereinsrecht, konnten schließlich die Statuten neu gefasst und den Erfordernissen und Begrifflichkeiten des Vereinsgesetzes angepasst werden.

Die wichtigsten Neuerungen kurz im Überblick:
Die ÖGZMK wurde einerseits als Verband und somit als Führungsorgan aufgewertet, gleichzeitig die Strukturen aber wesentlich verschlankt, damit Entscheidungsfindungen rascher erfolgen können. Ebenfalls aufgewertet wurde die Position der Landes- und Fachgesellschaften, sodass nunmehr die Interessen jedes Mitglieds über seinen Verein umfassend in der ÖGZMK vertreten sind. Ebenso kam es zu einer Straffung der Organe des Vereins, indem mit dem Exekutivausschuss ein Gremium gänzlich gestrichen wurde. Weitere wesentliche Änderungen betrafen notwendige Anpassungen an die gesetzlichen Bestimmungen des Vereinsgesetzes.

Die ÖGZMK bedankt sich bei ihren Mitgliedern und Organen für die rege Teilnahme und Mitarbeit bei der Neugestaltung der Statuten.


Parodontitis und Diabetes — ein "Duo Infernal"


Dr. Corinna Bruckmann, MSc
Generalsekretärin der ÖGP
c/o Klostergasse 37
1180 Wien
Mail: sekretariat@oegp.at

Mundgesundheit ist —weltweit gesehen — ein von den politisch Verantwortlichen häufig vernachlässigtes Gebiet, obwohl die Mehrheit der Weltbevölkerung unter oralen Erkrankungen leidet. Dies war bereits 2009 dem rennomierten "Lancet" ein Editorial wert: "Oral health: prevention is key" (1). Aber inzwischen ist schon etwas mehr geschehen: in diesem Newsletter ein kleines Update zu den Entwicklungen der letzten Monate auf dem Bereich der Parodontologie.



Der neue Fachbereich Kinderzahnheilkunde

an der Universitätszahnklinik Wien

Im April 2015 konnte an der Universitätszahnklink der Medizinischen Universität der erste Lehrstuhl für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Kindesalters besetzt werden und mit
ihm der neue eigenständige Fachbereich Kinderzahnheilkunde eröffnet werden. Die Kinderzahnheilkunde ist als Spezialfach
von großer Bedeutsamkeit, da sie ein Querschnittsfach darstellt,
in das alle zahnmedizinischen Fächer integriert sind. Sie
beinhaltet alle präventiven, diagnostischen und therapeutischen Aspekte der Zahnheilkunde für den Altersbereich ab der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Zu den Aufgaben dieses Quer-
schnittsfachs zählen neben der Prävention und Prophylaxe, der Kariestherapie, den restaurativen und prothetischen Versorgungen und der Therapie traumatischer Verletzungen
auch die Betreuung von Kindern mit Allgemeinerkrankungen, Behinderungen, Strukturstörungen und Schädigungen des Mund- und Kieferbereichs. Eine Desensibilisierung und das kindgerechte Heranführen an die Behandlungssituation sind dabei immer obligat. Das Ziel des neuen Fachbereichs ist es, ein Kompetenzzentrum für Patienten mit Mineralisationsstörungen im Milch- und bleibenden Gebiss aufzubauen. Betreut werden Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr; auch die Beratung der Eltern gehört zu den umfangreichen Leistungen. Eine erweiterte Konsiliartätigkeit und Kommunikation der für die Kinderzahnheilkunde relevanten Erkenntnisse für niedergelassene Zahnärzte ist ebenfalls intendiert.
Neben der Krankenversorgung ist es das Ziel, auf dem Gebiet der Lehre in kooperativer Form ein kompetenzorientiertes Curriculum im Bereich der klinischen Kinderzahnheilkunde zu entwickeln und neue Lehrformen zu etablieren. In der Forschung soll der Forschungsschwerpunkt von Frau Prof. Dr. Katrin Bekes, die Lebensqualitätsforschung, etabliert und ausgebaut werden. Gerade auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendzahnheilkunde besteht hier ein großer Bedarf. Hier existiert bereits internationale Kooperation mit den Universitäten in Leipzig, Hamburg, Berlin und Minnesota. Zum aktuellen Team von Frau Prof. Bekes gehören derzeit vier kompetente Zahnärztinnen in Teil- bzw. Vollzeit:

* Dr. Nicoleta Dumitrescu, die sich auch schon vor Besetzung des neuen Lehrstuhls um die zahnmedizinische Versorgung und das Wohl der kleinen Patienten gekümmert hat,
* DDr. Gabriela Eisenmenger, die die Verbindung zur oralen Chirurgie darstellt,
* Dr. Farnusch Glanz, die durch den Abschluss eines Masters in Public Health auch die Lebensqualitätsforschung unterstützen wird,
* Dr. Claudia Baumann, die sich seit Ende letzten Jahres im neuen Team engagiert. Verstärkt wird das Team durch Helferinnen, die in einschlägigen Kursen geschult und qualifiziert wurden und altersentsprechend sowohl bei der Assistenz als auch in der Prophylaxe auf die Kinder eingehen können.


Makrophagen:
Bedeutung in der Wundheilung und bei der Knochenregeneration

DI Dr. Reinhart Gruber
Bernhard-Gottlieb Universitätszahnklinik
Sensengasse 2a
1090 Wien
E-Mail: reinhard.gruber@meduniwien.ac.at



Willkommen bei der Kolumne über Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung und deren Implikation in der Zahnmedizin. Heute berichten wir über die Bedeutung der Makrophagen in der Wundheilung und bei der Knochenregeneration. Makrophagen,
die professionellen Fresszellen, sind für deren Fähigkeit zur Phagozytose von Bakterien bekannt. Im Zusammenhang mit der
Immunabwehr können Makrophagen Zytokine freisetzen und so die Entzündungsreaktion fördern. Wir sprechen in diesem Fall von M1 Makrophagen. Nach dem Abklingen der Entzündung, in der darauf folgenden anabolen Phase der Geweberegeneration, dominieren die M2 Makrophagen. M2 Makrophagen setzen Wachstumsfaktoren frei und fördern so die Produktion extrazellulärer Matrix und die Entstehung von Blutgefäßen im Defektareal. Makrophagen sind demnach heterogen und können die verschiedenen Phasen der Wundheilung optimal unterstützen. Die mögliche klinische Bedeutung lässt sich aus präklinischen Modellen ableiten die keine funktionellen Makrophagen aufweisen - es kommt zu einer gestörten Wundheilung [1, 2] bzw. Knochenregeneration [3]. Es ist daher aus heutiger Sicht anzunehmen, dass Makrophagen auch bei der oralen Wundheilung, beispielsweise nach chirurgischen Eingriffen oder nach Zahnextraktion, eine Bedeutung haben. Auch deren Implikation bei der Regeneration von Parodont und Pulpa sind denkbar. Möglicherweise lassen sich aus diesen grundlegenden Erkenntnissen über Makrophagen therapeutische Konzepte zur Förderung der oralen Geweberegeneration ableiten.

[1] Leibovich St Ross R. The role of the macrophage in wound repair. A study with hydrocortisone and antimacrophage serum. Am J Pathol. 1975;78:71-100.
[2] Brancato SK, Albina JE. Wound macrophages as key regulators of repair: origin, phenotype, and function. Am J Pathol. 2011;178:19-25.
[3] Sinder BP, Pettit AR, McCauley LK. Macrophages: Their Emerging Roles in Bone. J Bone Miner Res. 2015;30:2140-9.


Aktuelle Veranstaltungen der ÖGZMK




6. Frühjahrssymposium Kinderzahnheilkunde

21.–23. April 2016 in Salzburg



19. Internationales Frühjahrs - Seminar Meran

29. April - 01. Mai 2016 Kurhaus Meran






16. Kärntner Seensymposium

12. – 14. Mai Pörtschach am Wörthersee




Wachauer Frühjahrsymposium
2. - 4. Juni 2016 in Krems/Donau



ITI Kongress Österreich
10. – 12. Juni in Wien






Paroknowledge 2016
Implantologie im Fokus der Parodontologie

9. – 11. Juni Kitzbühel





41. Österreichischer Zahnärztekongress

22. - 24. September Hofburg Wien




30. Kongress der DGI
24. – 26. November in Hamburg



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